Zuerst haben wir unseren Stammbaum aufgezeichnet. Das ist ein gemalter Baum, in dessen Blätter wir die Namen unserer Geschwister, Eltern, Großeltern und deren Kindern hineingeschrieben haben. Dabei fanden wir heraus, dass wir uns selbst nur an das erinnern können, was wir selbst miterlebt haben.
SteinzeitEs gab aber auch schon eine Zeit, die weit vor unserer Zeit lag. Die ersten Menschen waren die Steinzeitmenschen. Sie lebten am Ende der Eiszeit. Das war ungefähr vor 40.000 Jahren. Genauer kann man das nicht sagen.
Der Name der Steinzeitmenschen kam daher, dass sie früher alles aus Steinen bauten: Waffen und Werkzeuge schlugen sie mit Steinen spitz und scharf. Waffen, wie Speere und Pfeil und Bogen, waren für die Menschen wichtig. Sie mussten damit jagen und ihre Höhlen und Familien beschützen vor wilden Tieren. Auch die Werkzeuge waren wichtig, denn man musste ja auch Holz hacken können, um ein Feuer anzumachen. Ach ja, die Menschen entdeckten, das Feuer. Sie rieben Hölzchen zu schnell aneinander. Diese wurden heiß und Funken sprangen. Mit dem Feuer konnten die Steinzeitmenschen ihr Fleisch garen, das dadurch viel bekömmlicher für sie war. Auch half es ihnen, ihre Beute auf der Jagd in die Enge zu treiben, was sie immer in Gruppen machten. So war es leichter, sie zu erwischen. In der Schule haben wir auch Werkzeuge und Speere und spitze Messer gemacht und festgestellt, wie viel Arbeit das ist. Leider haben wir es nicht geschafft, ein Feuer anzumachen, da musste nachgeholfen werden.
Vor einigen Wochen traf ich Tina Thiedig (Klassenlehrerin 7/8) auf dem Schulhof und wir kamen ins Gespräch bzgl. aktueller Themen in ihrer Klasse, da ich hierüber gerne berichten möchte. Frau Thiedig erzählte mir Folgendes:
Im Rahmen einer Deutschepoche hat sich die Klasse 7/8 unter anderem mit den unterschiedlichen Textarten befasst. Woran erkenne ich eigentlich eine Kurzgeschichte und was ist eigentlich eine Ballade? Auch auf die Märchen kamen sie zu sprechen. Schnell schwelgten sie in Erinnerungen. „Weißt du noch, dass du nicht Rotkäppchen erzählen durftest, weil ich davor Angst hatte?" „Wie hieß dieses eine Märchen noch? Und wie war das Ende eigentlich vom Froschkönig?" Während die Klassenlehrerin schon zu den Kurzgeschichten überleiten wollte, verblieben die Schüler:innen in nostalgischer Stimmung bei den Märchen. Sie erzählten sich gegenseitig Märchen und befassten sich intensiver mit der Sprache. Schließlich schlug ein Schüler vor, doch einmal selber eines zu schreiben. Eifrig machten sich die Schüler:innen (jedenfalls die meisten von ihnen) ans Werk, die anderen ahnten - keine leichte Aufgabe. Und wirklich, die Sprache und die Ausdrucksweise von Märchen zu benutzen, ist gar nicht so einfach. Denn diese handelten ja immer irgendwie von Königen, Prinzessinnen und Drachen.
Nach ein paar Tagen lasen die Schüler:innen die Märchen vor. Kritisch wurden Handlung, Sprache und Ausdruck unter die Lupe genommen. „Es wirkt eher wie eine Kurzgeschichte, ist aber dennoch schön." „Also deins erinnert an Star Wars." Und wir stellten fest, dass Star Wars irgendwie doch kein Märchen ist. Dennoch gab es viele gelungene Märchen und zwei möchte ich hier vorstellen.
Ich war beeindruckt, wieviel Kreativität und Motivation in den Schüler:innen steckt und möchte interessierte Leser:innen daran teilhaben lassen. Wenn ich mir vorstelle, dass meine Kinder in den oberen Klassen auch ähnlich tolle Erlebnisse und Lerneindrücke sammeln dürfen, freue ich mich schon sehr auf die oberen Klassen und auch auf die Oberstufe. Die eigene Kreativität der Kinder ist kein Zufall, sondern das Ergebnis von Zutrauen und „einfach mal machen lassen“. Ich persönlich empfinde dies als tolle Voraussetzung für die Zukunft. Es bleibt also spannend.
Klicken Sie hier auf den Link zu den Dateien und tauchen Sie in die Märchenwelt der Klasse 7/8. Viel Freude beim Lesen.
Des Königs Lügen: https://drive.google.com/file/d/1mczziMHi45-MBEHeT03Pvf0GeRb58aJI/view?usp=sharing
Die Prinzessin und der Drache: https://drive.google.com/file/d/1CmAAAzKj7Vi1ir5RXiAd5nHC2EefwhAn/view?usp=sharing
Text: Juliane Hoffmann
Es war schon ein besonderes Erlebnis, als 22 Kinder mit ihren Fahrrädern auf dem Schulhof in einer Reihe hintereinanderstanden. Nachdem der richtige Sitz der Helme überprüft wurde, konnte es losgehen. Einer nach dem anderen übte zunächst das Wichtigste beim Radfahren: den Schulterblick über die linke Schulter. Gar nicht so einfach, sich wirklich nach hinten umzuschauen und dabei das Gleichgewicht zu halten. Auch das Herausstrecken eines Armes, um das Abbiegen anzukündigen, erfordert Konzentration und ein gutes Körpergefühl. Nachdem der Anfang getan war, starteten wir in kleinen Gruppen à vier bis fünf Schülern/innen. Jede dieser Gruppen wurde von einem Erwachsenen durch den Straßenverkehr begleitet. Herr Marco Niemann, Beauftragter für Radfahrprüfungen des Landkreises Diepholz, wies alle Begleitpersonen (Eltern der Klasse) ein und übernahm die erste Gruppe. Alle anderen Gruppen folgten im zweiminütigen Abstand und fuhren durch Bruchhausen-Vilsen. Geübt wurde das Verhalten beim Überqueren eines Zebrastreifens, einer Ampelkreuzung, einer Straßenkreuzung, eines Kreisverkehres und das Abbiegen nach rechts und links. Dabei galt es, sich zu vergewissern, dass die anderen Verkehrsteilnehmer mich als Fahrradfahrer wahrnehmen, bevor ich eine Straße überquere. Denn selbst, wenn ich Vorfahrt habe, kann ich übersehen werden. Alle Kinder wissen nun, dass gegenseitige Rücksichtnahme im Straßenverkehr oberstes Gebot hat und auch kein Wettrennen auf der Straße stattfindet.
Dann folgte zehn Tage nach den ersten Übungstagen die Radfahrprüfung. Aufgeregt erwarteten alle, dass sie an die Reihe kamen. Jetzt mussten sie die bekannte Strecke ganz alleine fahren und zeigen, was sie gelernt hatten. Nach drei Stunden war es dann so weit: Herr Niemann verkündete: „Ihr habt alle die Radfahrprüfung bestanden!“ Der freudige Aufschrei war recht leise, so angespannt waren die Schüler/innen noch, doch allen viel ein Stein vom Herzen.
Text und Foto: Monika Freiling
Vor den Winterferien hat unsere Klasse 9/10 ein dreiwöchiges Betriebspraktikum absolviert. Das heißt, wir Schüler_innen haben drei Wochen lang in einem von uns selbst ausgewählten Betrieb gearbeitet.
Wir schrieben im Deutschunterricht zunächst Bewerbungen und nahmen einen persönlichen Kontakt zu den Betrieben auf. Nachdem alle ihren Praktikumsplatz gefunden hatten, freuten wir uns schon alle auf die schulfreie Zeit. Das Praktikum sollte uns Schüler_innen Einblicke in die moderne Arbeitswelt vermitteln und uns ermöglichen, handlungsorientiert unsere praktische Allgemeinbildung weiter auszubauen. „Charlotte zähmte deswegen ihre „Kinderarmee“ (Sie sammelte Erfahrungen im Beruf der Erzieherin.), Johannes schwang den Kochlöffel (Er arbeitete in einem Restaurant.), Bennet reparierte Handys und baute Wildkameras auf (Tätigkeiten im Berufsfeld des Elektrikers/ Elektronikers), Jasper übte das Tätowieren, Nico baute Fachwerkhäuser von innen aus (Er machte Erfahrungen in einer Zimmerei.), Paul ging hoch hinauf auf die Dächer (und lernte das Dachdeckerhandwerk kennen), Lisa zeichnete Häuser am PC (wie sie Architekten/ Bauzeichner anfertigen), Anna kümmerte sich liebevoll um ihre Biopflanzen (und lernte einen Biohof mit Hofverkauf kennen)... und Wolke knuddelte die Tiere auf dem Tierschutzhof (, weiß jetzt also genau, welche Aufgaben Tierpfleger_innen haben)“ (Wolke). Auf diesen Arbeitsfeldern sammelten wir unsere ganz persönlichen Erfahrungen, erfuhren betriebsbedingte Abläufe und lernten einen Alltag jenseits des Schulalltags kennen.
Nach der fröhlichen Rückkehr zur Schule fertigten wir noch die Betriebspraktikumsmappe an und bereiteten uns auf die Vorträge vor der Klasse 7/8 und dem Lehrer_innenkollegium vor. Die Vorträge waren ein Erfolg. Wir Schüler_innen berichteten ganz souverän über die Herausforderungen des Alltags in der Arbeitswelt und über unsere neu gewonnenen Erfahrungen in den Betrieben: „Am Donnerstag war meine Präsentation vor den Lehrer_innen. Die fand ich sehr gut. Ich hatte etwas zum Probieren dagehabt. Und jede_r fand es lecker“ (Johannes). „Ich finde, ich habe etwas lauter und selbstbewusster als sonst vorgetragen. Nur ich war so aufgeregt, dass ich sogar etwas vergessen habe zu berichten. Und ich habe fast nicht auf meine Karteikarten geguckt, also auch nicht abgelesen“ (Charlotte). „Aus den Reaktionen der Lehrer_innen, vor denen ich vorgetragen habe, war zu schließen, dass es ihnen doch sehr gut gefiel“ (Jasper).
Allen machte das Betriebspraktikum viel Spaß, aber die meisten möchten momentan doch noch zur Schule gehen und erstmal den Sekundarschulabschluss I machen. Die Arbeitswelt kann noch ein bisschen warten.
Text und Fotos: Die Schüler_innen der Klasse 9/ 10